1000 Jahre Sandizell (und ein paar mehr)
1000 Jahre Sandizell
Sandizell im Jahre 1840
Sandizell heute
Chronik von Sandizell.
Die Geschichte von Sandizell und seiner beiden eng verbundenen Orte Gollingkreut und Öd, ist über sehr lange Zeit mit den Schloss verbunden. Besiedelt wurde Sandizell wahrscheinlich als eine klösterliche Niederlassung, des Benediktinerinnenklosters Neuburg, was um das Jahr 916 geschehen sein soll. Erste Nennung des Geschlechts von Sandizell war 948, als Ritter Jakob an einen Turnier in Konstanz teilnimmt. (Anmerkung:Turnierbücher dieser Zeit wurden erst Jahre später geschrieben) Genauer sind da schon Urkunden, welche in den Klöstern von Scheyern und Indersdorf vorhanden sind. Nach 1171 taucht in mehreren Urkunden ein Arnold de Sandigencelle auf.
Im 13 Jahrhundert findet sich im Benediktinerinnen Kloster auch der Name Goldengerut oder Gollengerewt. Der Name könnte auf einen Familien - oder Personennamen zurück gehen. Der Kreuthof ist schon zu beginn des 13 Jahrhundert und Öd ende des 15 Jahrhundert beurkundet.
Die Familie Sandizell.
Die Familie Sandizell zählt zu einer der ältesten bayerischen Adelsfamilien. Viele Ihrer Mitglieder haben nicht nur die Sandizeller/ Schrobenhauser Geschichte mitbestimmt, sondern auch die bayerische Geschichte. Sandizeller sitzen zeitweise auf Sattelberg Scheyern, Großhausen, Wittelsbach, Tunzenberg, Kirchdorf, Riedheim und Stadel.
Herausragende Personen waren:
Stephanus von Sandizell 1393-1467, Prior, Kellermeister und Bibliothekar, auf Kloster Scheyern und hat theologische Schriften verfasst.
Wolfgang von Sandizell gründete 1496 das dritte bayerische Brigittenkloster in Altomünster, einen Doppelorden für Männer und Frauen.
Moritz von Sandizell war 1559 - 1567 Fürstbischof von Freising.
Johann Diminikus Sandizell wurde 1640 mit seiner gesamten Nachkommenschaft in den Reichsfreiherrenstand erhoben.
Im Jahre 1790 erhält das Haus Sandizell die Reichsgrafenwürde.
Im Jahre 1818 werden die Reichsgrafen von und zu Sandizell Erbliche Reichsräte der Krone Bayerns.
1918 Carl Theodor Graf von und zu Sandizell wird Abgeordneter des Deutschen Reichstag
Weitere wichtige Person der Sandizeller.
Freiher Max-Emanuel von und zu Sandizell: Erbauer der Berümten Asam Kirche von 1735 - 1757 Erbauer der Schloßes in der gegenwärtigen Gestalt 1749 - 1755
Schloß Sandizell. In Sandizell befindet sich bekanntlich das Stamm - Schloß der Grafen von und zu Sandizell. Es wurde von den jeweiligen Familienoberhäuptern als Stammsitz behalten. Das gräfliche Haus Sandizell wird wohl eines der ältesten adeligen Häuser nicht nur in Bayern, sondern auch in ganz Deutschland sein. Das Haus Wittelsbach dass, das älteste Regentenhaus in Deutschland war, wird 907 in Luipold dem Scheyrer zum ersten mal genannt. Der erste Sandizeller, Jakob, Ehefrau Wohlhild Zengerin, wurde 948 bei einen Turnier zu Konstanz, das erste mal urkundlich genannt. Traditionsgemäß war bei den Sandizellern die große Anhängigkeit und Treue an das landesherrliche Haus Wittelsbach, die Jahrhunderte hindurch überdauerte. Sie standen am königlichen Hofe stets auch in hohen Ansehen und hatten dort verschiedentlich hohe Ämter inne. In früheren Jahrhunderten gab es außer der Hauptlinie Sandizell - Sandizell noch drei Nebenlinien, nämlich Sandizell - Niederwittelsbach, Sandizell - Großhausen und Sandizell - Edelshausen. Sämtliche drei Linien sind schon längst ausgestorben. Das Schloß wurde in seiner gegenwärtigen Gestalt in den Jahren 1749 - 1755 von dem damaligen Reichsfreiherrn Max Emanuel von Sandizell erbaut, bzw. umgestaltet. Das gesamte Schloß ist von einen beträchtlichen Weiher umgeben, über den in der Mitte des Schloßes eine Brücke führt. Das innere des Schloßes ist in einen vornehmen Still gehalten, besonders die beiden Haupttreppen sind Meisterwerke. Ein schön angelegter Park mit mancherlei seltenen Bäumen vollenden den Gesamteindruck eines alten Adelssitzes. Durch den Schloßhof zum Schloßeingang führt eine mehere hundert Jahre alte Kastanienalle. Am Eingang in den Schloßhof steht ein massives Portal mit kleinen Turm mit einer Glocke. Es wird vermutet,dass, das Schloß an einer Stelle steht, wo während der Römerzeit ein Römischer Wachturm stand, dieser Wachturm wäre zur Deckung der Römerstraße Regensburg - Augsburg bestimmt gewessen. Wenn man nun dabei ferner bedenkt, daß die sogen. Hochstraße von Sandizell über Winkelhausen ein überbleibsel jener alten Römerstraße sein soll, so könnte die vorstehende Annahme durchaus glaubhaft erscheinen. Diese Römerstraße hätte sich nähmlich von Hohenwart über den Holzberg, zwischen Langenmosen - Schrobenhausen und dann südlich von Winkelhausen über Sandizell - Pertenau - Burgstall nach Augsburg hingezogen.
Die Pfarrkirche Sandizell.
Da die frühere Kirche während des Dreißigjährigen Krieges von den Schweden abgebrannt und teilweise zerstört wurde, hat in den Jahren 1735 - 38 der damalige Reichsfreiherr Max Emanuel von und zu Sandizell in Ihrer jetzigen Form erbauen lassen. Die Kirche ist im Barokstil gebaut, Als Baumeister haben mitgewirkt: Johann Michael Fischer und die Gebrüder Asam aus München. Das Innere der Kirche ist in einem höchst vornehmen Stile, farben-, licht und ornamentenreich ausgestattet, mit einer bemerkenswert günstigen Raumgestaltung. Neben den Hochaltar sind noch vier Seitenaltäre vorhanden, von denen besonders die zwei in der Mitte der Kirche ein wahrhaft imposantes Gepräge zeigen. Kirchenpatron ist Petri Stuhlfeier. Nach dem Abbruch der alten Kirche wurde am 26. März 1735 mit dem Neubau begonnen. Schon im Juli des gleichen Jahres konnte der Dachstuhl aufgehoben werden.1739 wurde die Friedhofsmauer angelegt. Von 1756 - 58 wurde der Kirchturm erbaut, er ist 37 Meter hoch. Der Hochaltar ist ein Werk des bekannten Malers Quirin Asam aus München. Die Edlen und Gestrengen von Sandizell hatten in den früheren Jahrhunderten ihr Erbbegräbnis bei den Klöstern Niederschönenfeld und Scheyern. Seit etwa 400 Jahren haben Sie ihre Begräbnisstätten in Sandizell.
Die Pfarrei Sandizell.
Die heutige Pfarrei Sandizell gehörte in den früheren Jahrhunderten zur Pfarrei Langenmosen, welche schon 1281 urkundlich nachgewiesen werden kann. Im Jahre 1671 wurde dann die heutige Pfarrei Sandizell auf Anregung des damaligen Reichsfreiherrn Hans Dominikus von und zu Sandizell zur Pfarrkuratie und 1685 zur selbständigen Pfarrei erhoben. Zur Pfarrei Sandizell gehören die Ortschaften Sandizell, Gollingkreut, Öd und Kreuthof.
Die bisherigen Pfarrer waren:
1672 Vitus Bistor, 1674 Johann Martin End, 1676 Georg Staudheimer, 1682 Johann Michael Erhandt, 1685 Andreas Artinger, 1688 Mathias Klostermayer, 1707 Valentin Sutor, 1717 Martin Seidenberger, 1727 Franz Kirchbauer, 1736 Andreas Zach, 1743 Bartholomäus Kigle, 1762 Benedigt Weber, 1772 Heinrich Obermayer, 1775 Josef Roed, 1778 Dionns Hangl, 1788 Xaver Lang, 1792 Michael Braun, 1808 Nikolaus Stegmayer, 1822 Anselm Eidelsperger, 1829 Johann Baptist Christl, 1834 Andreas Maner, 1840 Alois Maisperger, 1846 Georg Ruf, 1850 Adolph Utz, 1858 Wilhelm Huber, 1867 Leonhard Ziegerich, 1873 Josef Beck, 1874 Xaver Behr, 1882 Xaver Weber, 1890 Andreas Schneider, 1895 Franz Xaver Fiernstein, 1900 Anselm Nötzle, 1904 Anton Reichart, 1907 Ottmar Bannwolf, 1916 Georg Ellgaß, 1927 Christian Josef Huber, 1933 Bonifaz Schaefer, 1937 Josef Wörsching, 1951 Leonhard Reinhard, 1983 D. Dr. Roman Bodanski, 1989 Georg Steger, 1995 Dr. Kurian Thalachirakuzhy, 2003 Anton Keller.
Die Wieskapelle. Am Eingang der Ortschaft befindet sich die sogenannte Wieskapelle, von dem damaligen Gutsverwalter Wolfgang Christoph Mödlhamer im Jahre 1750 erbaut und später von Graf Kajetan erweitert. Sie ist eine kleine Jesuskapelle, das beweist sowohl der alte Baldauf - Stich, der den gegeißelten Jesus über der Kapelle schweben sieht, als auch der Altar, der durch den gekreuzigten Jesus gekennzeichnet ist. Sie liegt heute ganz versteckt hinter neu gebauten Häusern. Eine kleine Allee von der Straße führt direckt auf die Kapelle zu.
Alte Familienamen.
Die ältesten, heute noch bekannten Hausnamen lauten, erste Nennung:
1677 Krammer 1711 Duna 1716 Stegmair 1720 Kigele 1721 Sauer 1733 Stemmer 1740 Burghart 1754 Pögl 1755 Gruber 1773 Euba 1814 Thurnhofer
Alte Hausnamen.
Hausnamen Erste Nennung Familienname
Schmack 1674 Schnack Schnell 1861 Schnell Kaiser 1715 Kaiser Gill 1748 Gillig Dunabartl 1709 Duna Hopf 1674 Hopfer Schaur 1677 Schaur Schwaiger 1749 Schweiger Pröpstgütl/Brosi 1775 Pröbstl Moserl 1690 Moßer Zacherl 1692 Zächerl Ziegelweber 1693 Ziegler Fuchsschaur 1677 Schaur Schmidmauerer 1673 Schmid
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